In zwei Heimwettkämpfen gegen den BUND München und Petersaurach können die Brigachtaler Luftgewehrschützen am Wochenende zum dritten Mal in Folge das Ticket für die Endrunde um die deutsche Meisterschaft lösen. Trainer Alain Guignard ist zuversichtlich.
Ihre Mannschaft, Herr Guignard, geht als Tabellenführer der Gruppe Süd in die Wettkämpfe. Freuen Sie sich schon auf das Vorrundenfinale?
Auf jeden Fall. Ich habe ein gutes Gefühl, auch wenn es extrem spannend wird. Wir treffen immerhin auf die zwei punktgleichen Verfolger. Schön wäre es, gleich die erste Paarung gegen München zu gewinnen. Dann wäre der Druck vor dem zweiten Wettkampf etwas weg.
Platz vier würde auch für das Finale reichen.
Das stimmt, aber wir möchten gern die Vorrunde auf Platz eins abschließen. In diesem Fall würden wir im Viertelfinale auf den Vierten der Nord-Staffel treffen, was sicherlich etwas einfacher wäre. Schließlich ist bei der Endrunde das Viertelfinale der wichtigste Wettkampf überhaupt.
Warum?
Wer da ausscheidet, fährt mit leeren Hände heim. Bei einer Niederlage im Halbfinale ist immer noch eine Medaille möglich. Und die möchten wir natürlich, wenn wir uns qualifizieren.
Sie sind im dritten Jahr verantwortlicher Trainer in Brigachtal und haben zum dritten Mal in Folge die Chance auf den Finaleinzug. Was würde das für Sie als Schweizer bedeuten?
Es wäre fantastisch für mich, aber auch für den Verein, sich im Konzert der ganz großen deutschen Schützenvereine weiterhin zu behaupten.
Wie fällt Ihre Zwischenbilanz in Brigachtal nach drei Jahren aus?
Ich bin ja schon viel länger im Verein und dem Verein verbunden, da meine Frau Silvia schon seit Jahren hier schießt. Ich habe es bisher keine Sekunde bereut, als Trainer zugesagt zu haben. Ich bin schon etwas stolz darauf, dass es mir gelungen ist, das Verhältnis zwischen Mannschaft und Fans noch enger zu gestalten. Unsere Fans begleiten uns bis Waldkraiburg. Das ist in der Liga nicht in allen Vereinen der Fall.
Personell mussten Sie in der Vergangenheit immer wieder Abgänge in der Erstliga-Mannschaft verkraften. Wie lässt sich das in der Zukunft vermeiden?
Vermeiden lässt sich so etwas sicher nicht, da wir keine Profis sind und die Schützen auch schon mal aus beruflichen Gründen wechseln. Natürlich hätte ich gern zumindest einen Sportler mehr im Kader der ersten Mannschaft. Alternativen bei der Aufstellung hätte schließlich jeder Trainer gern.
Gibt es Chancen, Schützen für Brigachtal zu gewinnen?
Brigachtal ist eine ausgezeichnete Adresse auf der Landkarte der deutschen Sportschützen. Wir können mit einem intakten Verein, guter Atmosphäre und sportlichen Erfolgen locken und punkten. Ich habe bereits mit einem Schützen gesprochen, der gern zu uns wechseln und uns verstärken möchte. Nur will ich in der laufenden Saison keine Namen nennen.
Steht die Aufstellung der Mannschaft für den ersten Kampf gegen den BUND München?
Peter Sidi ist in der Setzliste wieder auf Position eins gerückt. Dahinter werden Eva Friedel, Natalie Bischof, Alexander Effinger und Markus Sackner schießen. Claus Hildebrand, Silvia Guignard und Martina Landis sind bei den Heimkämpfen als Ersatz dabei.
Wie stark schätzen Sie beide Gegner ein?
Der BUND ist für mich die stärkste Mannschaft der Liga. Die Mannschaft ist konstant und schießt hohe Ringzahlen. Wir werden fünf Top-Leistungen bringen müssen, um vielleicht mit 3:2 zu gewinnen.
Die Heimwettkämpfe locken seit Jahren viele Zuschauer an. Wie können die Fans die Brigachtaler Mannschaft in dieser entscheidenden Phase unterstützen?
Wir hoffen einmal mehr auf eine große Kulisse. Unsere Mannschaft mag es, wenn die Fans Vollgas geben. Musik, Applaus und laute Anfeuerung gehören dazu. Vielleicht können wir so auch unsere Gegner beeindrucken. Schließlich freuen wir uns auf eine kleine Premiere. Wir haben erstmals eine Vereinshymne, zu der wir einmarschieren.
Artikel von Südkurier